BilderFlut

Fotografie von Wolfgang Siedler

BilderFlut

Fotografie von Wolfgang Siedler

 

Bilder aus dem Leben.

Normalität im Vorbeigehen.

In die Winkel schauen.

Keine Kunst – nichts Künstliches.

Bilder aus dem Leben.

Bänke

Bänke vorm Haus

 Ein Spaziergang durch die bundesdeutsche Eigenheimidylle zeigt es: Vorm Haus neben der Tür oder in Eingangsnähe steht häufig eine Bank. Baumarktdesign oder Landlustentwurf – alles ist da. Holz, Rattan, Kunststoff oder Edelstahl – dem Material sind fast keine Grenzen gesetzt. Der Preis spielt eine Rolle, ganz sicher, aber nicht nur. Auch die Repräsentation als Gesamtkunstwerk ist entscheidend.

Neben den „nackten“ Bänken gibt es die „arrangierten“. Von Kissen über Teddy bis Tontopf – alles ist da. An Farben wird ebenfalls nicht gespart. Natur und Holztöne in allen Varianten, Farben von dezent bis kreischend und praktisch alle Herstellungsvarianten – einschließlich des Selbstbaus.

Was bringt Menschen dazu, eine Bank vor ihr Haus zu stellen, die nicht nur niemand je benutzt hat sondern die quasi durch ihr Vorhandensein die Benutzung ausschließt.

Es gab Zeiten, da haben sich Menschen auf der Bank vorm Haus ausgeruht, sich mit Nachbarn getroffen, ein Schwätzchen gehalten, Neuigkeiten aus dem Kietz ausgetauscht oder einfach nur dem Sonnenuntergang zugeschaut. Das ist heute anders. Niemand sitzt vorm Haus. In multimedialen und sozial-medialen Zeiten haben die Menschen keine Zeit mehr für‘s Mensch sein. Es wird geposted, geklickt, geschwischt und gezapped das sich die Balken biegen und der arme Mensch fällt dann allein und sowohl körperlich als auch geistig überanstrengt ins Bett. 

Immerhin: Vorm Haus steht eine Bank!

Einsame Orte

Einsame Orte gibt es überall

Wer mit offenen Augen durch die Welt geht (das ist gemeint – zu Fuß) und sei es auch nur in der eigenen näheren Umgebung, findet sie: Die einsamen Orte. 

Das kann ein kleiner Weg vorbei an einem Campingplatz sein. Ein Siedlungsweg durch die hinteren Gärten oder auch vorbei an den vorderen Gärten.

Einsame Orte finden sich in den Abfluglounges großer und kleiner Flughäfen, an wüsten Strassenführungen mit Tunneln, Brücken oder Überquerungen, an denen keiner gerne verweilt. Sogar ein Strandurlaub schützt nicht vor einsamen Orten, wie es scheint.

Viele dieser Orte wirken, als ob sie sich über die Jahre zu einsamen Orten hin entwickelt haben.

Ein dynamischer Prozess, der konsequent fortschreitet und unaufhaltsam erscheint. Und doch: Von Menschen gemacht.

Leerstand

Ob Großstadt oder Dorf …

… der Leerstand von Gebäuden erreicht sie alle. Früher oder später, mit oder ohne Verfallserscheinungen, mit oder ohne Chance auf ein neues Leben.

Leerstand wird zur neuen Normalität und erhält Namen. Spekulativer Leerstand, struktureller Leerstand oder temporärer Leerstand. Die Idee, dass im Leerstand quirliges Leben entstehen kann, Auslagen mit Warenangeboten und reger Handel zurückkommen, Handwerk oder Kunst angeboten werden oder lecker Essen da ist – Fehlanzeige. Amazon, Zalando, eBay, Kleinanzeigen – im Grunde der gesamte Onlinehandel zusammen mit Paketboten und Bringdiensten haben alles Stationäre abgelöst. Könnte man Haare online schneiden, Speisen und Getränke „on demand“ zentral produzieren, Autos via Internet reparieren und warten lassen und der Hausarzt wäre Dr. Google – die Orte wären weitgehend leer. Bis auf: Lebensmittelketten, Getränkemärkte, Baumärkte, Tankstellen (natürlich mit Waschanlage) und Modeoutlets – das war’s dann aber.

Hier einige Bilder zum Leerstand. Entstanden beim durchstreifen von großen und kleinen Städten. 

Lebenswelt

„Lost Places“ … in der nächsten Umgebung

 Eigentlich sprechen wir entweder von Ruinen, aufgegebenen Liegenschaften, „vergessenen“ Orten oder von „abandoned premises“ – so heißt es Englisch korrekt.

Gemeint sind Bildmotive von baulichen Umgebungen mit Faszinationen, die einen zum gruseln bringen (können), spektakulär vor sich hin rotten bzw. verfallen oder einfach irgendwo vergessen (lost) wurden. Das können schlicht alte Häuser sein, leere Fabriken, abgehängte Bahnhöfe, ungenutzte Flugplätze oder Militäranlagen, leer stehende Krankenhäuser aus der Kaiserzeit oder aus dem Dritten Reich mitten in der Wildnis, Brücken, Strassen, Sportanlagen und so weiter.

Allen gemeinsam ist, dass sie nicht mehr gewollt sind und niemand eine Idee zur Wiederverwendung hat. Nun ist es nicht so, dass diese „lost places“ so ganz tolle Geheimtipps sind. Im Gegenteil! Viele stehen inmitten von Städten – nur vielleicht etwas abseits, praktisch alle werden auf Internetseiten, in lokalen APP’s oder einfach durch Mundpropaganda weitergereicht und regelmäßig von Fotografen auf-, manchmal heimgesucht. Das ist erlaubt oder verboten – gelegentlich „geduldet“. 

Und man kann lange darüber streiten, was ein „lost place“ tatsächlich ist. Ist ein alter aufgegebener Friedhof mitten in der Stadt schon ein lost place (alter Friedhof Lage oder jüdischer Friedhof Oerlinghausen), muss es eine leerstehende Kaserne sein (Hammersmith in Herford – von dort sind die Bilder) oder reicht der aufgegebene Märchenwald in Berlebeck?

In jedem Falle ist es immer spannend, dort zu fotografieren. Da kommen schon Bilder heraus, die etwas anders sind, die Gefühle oder wenigstens verbindende Gedanken mit Erinnerungen erzeugen können.

Also: Founded pictures in lost places – you’re welcome.

 

Mir ist die

Balance

von Optik und Inhalt wichtig

…und dabei den

richtigen Moment

erwischen!

Zu guter Letzt

Die fotografische Ausstattung

Leica SL 2 mit folgenden Objektiven:

Vario Elmarit-SL 24 – 90 mm F 2,8 – 4,0

Sigma DG DN 14 – 24 mm F 2,8

Leica Q1 und Q2M (für alles und jedes)

Sony RX 100 V (für die immer-dabei-Schnappschüsse)

und ab und an das IPHONE 8

 

Urheberrechte

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